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Tagung am 22. und 23. Juni 2022 in Delbrück bei Paderborn
Zum Programm (PDF 2 MB)
Etwa 50 Teilnehmende waren im Juni nach Delbrück bei Paderborn ins BANG Starter Center gekommen, um sich der Frage zu stellen, wie ländliche Räume im Wettbewerb um qualifizierte Fachkräfte erfolgreich sein können. Fazit: Es gibt viele Stellschrauben.
Vortrag zum Download (PDF 10,8 MB) von Alexander Burstedde, Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Es fehlen Fachkräfte – nicht nur im ländlichen Raum. Alexander Burstedde erläuterte, wie groß der Mangel ist, in welchen Branchen und Berufen es Engpässe gibt und welche demografischen Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt noch zu erwarten sind.
Trotz Allzeithoch sei derzeit erst jeder vierte Beruf betroffen – Tendenz steigend. Vor allem aber stellte er Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation dar: Ausschöpfung des Erwerbspersonenpotenzials im Inland – dazu zählen Stärkung der Aus- und Fortbildung, Weiterbildung von Geringqualifizierten, Beschäftigung älterer Menschen, Arbeitszeitausweitung – und effizienzsteigernde Automatisierung.
Genauso wichtig seien die Zuwanderung qualifizierter Menschen aus dem Ausland sowie eine professionalisierte Personalarbeit. „Generell“, so Burstedde, „müssen junge Menschen aus der Region und Talente von andernorts wissen, warum sie kommen und bleiben sollen!“ Dazu gehöre, Informationen über regionale Betriebe zugänglich zu machen. „Arbeitgeber mit Strahlkraft“, also positivem Image, trügen ebenfalls dazu bei.
Drei unserer Ziele während der Exkursion waren metallverarbeitende Unternehmen. Hier erfuhren wir von wichtigen Maßnahmen, die die individuellen Lebenslagen der Beschäftigten berücksichtigen: beispielsweise Teilzeit-Ausbildungen für alleinerziehende Mütter oder besondere Unterstützung für Azubis mit Fluchthintergrund.
L&R Montagetechnik, ein Familienbetrieb, hat Kompetenzen vor allem beim Schweißen, in der mechanischen Fertigung sowie im Anlagenbau und der Montage.
mecotec – Heinrich Pollmeier GmbH verarbeitet als familiengeführtes mittelständisches Unternehmen Stahl und Edelstahl zu Präzisionsteilen. Die Kunden kommen beispielsweise aus dem Maschinen- und Fahrzeugbau sowie der Solartechnik.
ELHA Maschinenbau stellt maßgeschneiderte Bearbeitungszentren, Sondermaschinen und Fertigungsmodule her. Zu den Kunden gehören Großwälzlagerhersteller, Automobilhersteller und deren Zulieferer.
Die drei Unternehmen sind Mitglieder im beruflichen Ausbildungsnetzwerk BANG („Berufliches Ausbildungs-Netzwerk im Gewerbebereich“), das die passgenaue Besetzung von Ausbildungsplätzen und eine Verbundausbildung bei mehreren Unternehmen voranbringen möchte.
Vortrag zum Download (PDF 5,2 MB) von Nicole Glawe-Miersch
Zum BANG-Netzwerk gehört auch das sogenannte Starter Center, in dem Jugendliche bereits vor der Berufsausbildung Firmen der Region und 160 Berufe entdecken können – von der Metallverarbeitung über die Zweiradmechanik bis hin zur Pflege.
Das BANG Center bietet Schülerpraktika, mehrwöchige Sommercamps sowie Fort- und Weiterbildungen. Und das – teilweise interdisziplinär – unter realistischen Bedingungen: mit Anleitung an Maschinen und mit Materialien aus der Praxis, sodass ein realistisches Bild des jeweiligen Berufs gezeichnet wird.
Wie Regionen zusammenarbeiten können und welche Instrumente funktionieren, zeigten Beispiele von der Ems-Achse und aus Rheinland-Pfalz.
Vortrag zum Download (PDF 5,1 MB) von Dr. Dirk Lüerßen, Wachstumsregion Ems-Achse e. V.
Vortrag zum Download (PDF 16,1 MB) von Hannah Wagner und Achim Kistner, Regionalrat Wirtschaft Rhein Hunsrück e. V.
Der Videokanal des Projekts „Gelobtes Land“ ist hier zu finden.
Vortrag zum Download (PDF 1,4 MB) von Cemalettin Özer, MOZAIK gemeinnützige Gesellschaft für interkulturelle Bildungs- und Beratungsangebote mbH
„Wir riefen Fachkräfte und es kamen Familien“, sagte, in Anlehnung an den Schriftsteller Max Frisch, Cemalletin Özer in seinem Beitrag. Auch er betonte, dass mehr Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte für den deutschen Arbeitsmarkt notwendig sei. Die strategische Integration der Familienangehörigen müsse dafür als eine langfristige kommunale Aufgabe angesehen werden. Er hob ferner hervor, dass eine funktionierende alltägliche Mobilität besonders in ländlichen Räumen wichtig sei und der Abbau bürokratischer Hürden eine genauso große Bedeutung habe als eine Willkommenskultur. Um erfolgreich zu sein, sei eine strategische und dialogorientierte Zusammenarbeit unerlässlich: Verantwortliche aus Kommunen, Jobcentern und Migrantenorganisationen sollten den Austausch mit Menschen mit Migrationshintergrund und relevanten Akteuren aus der Zivilgesellschaft suchen.
Auf einem Marktplatz stellten sich Institutionen und ihre Programme und Unterstützungsmöglichkeiten vor:
Vortrag zum Download (PDF 3,5 MB) von Susanne Neumann und Friederike Bönnen, Regionalmanagement LEADER-Region Oben an der Volme
Wie macht man die Karrierechancen in der Region bei Eltern und Schülern bekannter? Wie gelingt eine positive Imagebildung? Das LEADER-Regionalmanagement hat die Sache in die Hand genommen und Gespräche mit Unternehmern sowie Schulen geführt. Jetzt ist ein Netzwerk entstanden, das gemeinsam Projekte entwickelt.
Vortrag zum Download (PDF 4,4 MB) von Johannes Knuck, Verbund Oldenburger Münsterland
Das Oldenburger Münsterland (OM) poliert sein Image auf. Seit 2017 setzt es die umfangreiche Neuausrichtung der regionalen Dachmarke Oldenburger Münsterland um. Professionelles Standortmarketing soll das Profil der Region im Wettbewerb um Fachkräfte und Touristen schärfen. Und diese Neuausrichtung zeigt messbare Erfolge.
Anjo Buschmeier, Kreishandwerkerschaft Cloppenburg
Handwerksausbildungen machen Spaß und haben Berufsperspektive. Aber wie macht man das Jugendlichen klar? Das LEADER-Projekt bildet Handwerkerinnen und Handwerker darin aus, ihren Beruf zielgruppenorientiert zu präsentieren.
Vortrag zum Download (PDF 2,4 MB) von Dr. Hans Meves, CIVICON I Institut für Nachhaltigkeits- und Transformationsmanagement, Kiel
Gesellschaftlicher Stellenwert und kulturelles Selbstverständnis von Lohnarbeit ändern sich grundlegend. Triebkräfte des Wandels sind Globalisierung und Digitalisierung aber auch Klimakatastrophe und Raubbau an natürlichen Ressourcen. Das vom BMBF geförderte internationale Projekt sucht nach nachhaltigen Ideen und Konzepten für die Zukunft der Arbeit in Stadt und Land.
Vortrag zum Download (PDF 349 KB) von Désirée Grandke, Regionalmanagement LEADER Region Grafschaft Bentheim
Wie bekommt man Fachkräfte in die Region? Im Rahmen eines LEADER-Projektes hat die Grafschaft Bentheim eine Fachkräftestrategie und Maßnahmen für eine Fachkräfte-Kampagne entwickelt.