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In Deutschland erproben mehrere Projekte die kooperative Umsetzung von biodiviersitätsfördernden Maßnahmen. Ziel ist es, die Verwaltung zu vereinfachen und die ökologische Wirksamkeit der Maßnahmen zu verbessern. In der Regel beteiligen sich daher sowohl Naturschutz als auch Landwirtschaft. Ein weiteres Anliegen ist es, AUKM weiterzuentwickeln und zu optimieren.
F.R.A.N.Z.
Im Projekt werden auf zehn Demonstrationsbetrieben Maßnahmen entwickelt und erprobt. Um die Maßnahmen bundesweit übertragen zu können, wurden ganz unterschiedliche Regionen dafür ausgewählt, mit je einem dort typischen landwirtschaftlichen Betriebe. Jede Maßnahme wird auf mindestens drei Betrieben und damit auf drei unterschiedlichen Standorten erprobt.
Lebendige Agralandschaften
Im Verbundprojekt werden Maßnahmen erprobt, die die Artenvielfalt in der Agrarlandschaft langfristig erhalten sollen. In drei Modellregionen testen Landwirte gemeinsam mit Forschung und Naturschutz, wie das in der Praxis möglich ist. Entscheidend ist, dass die Maßnahmen in den jeweiligen Betriebsablauf integriert werden können.
Netzwerk Biodiversitätsbetriebe
Eine Übersicht umfasst Initiativen und Projekte, in denen ausgewählte landwirtschaftliche Betriebe mit gezielten Maßnahmen die Biodiversität fördern.
Zur Genres Datenbank des Informations- und Koordinationszentrum Biologische Vielfalt der BLE
Zur naturverträglichen Bekämpfung der Traubenwickler kann im Weinbau der Einsatz von Pheromonen helfen. Sie verhindern die Fortpflanzung der Schädlinge, ohne andere Nützlinge zu gefährden.
Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz fördern diese Maßnahme mit rund 110 Euro je Hektar. Aber: Wirksam ist diese Methode nur, wenn sie in der gesamten Weinbauregion eingesetzt wird. Die Bedingung für eine Förderung ist deshalb, dass die Landwirte sich zusammenschließen und einen Gemeinschaftsantrag stellen.
Der Biotopverbund ist eine Arbeitsgruppe zum Erhalt und der Entwicklung von Biodiversität im Leipziger Nordraum. Industrie, NGOs und Landwirtschaft koopieren, um den Insektenschutz am Rand der Stadt voranzubringen. Das Projekt ist Preisträger beim Bundeswettbewerb für insektenfreundliche Landwirtschaft des BMEL.
Fünf Bundesländer haben sich im Projekt Feldhamsterland zusammengeschlossen, um konkrete Maßnahmen gegen den starken Artenrückgang des Nagers zu entwickeln. Da der Hamster auf eine vom Menschen genutzte Agrarlandschaft angewiesen ist, muss eng mit Landwirten zusammengearbeitet werden.
Ziel des Projekts ist es, Artvorkommen mithilfe von Ehrenamtlichen zu erfassen. Außerdem werden den Landwirten Maßnahmen vorgestellt, die die Koexistenz von Hamster und Landwirt langfristig ermöglicht und sich in den landwirtschaftlichen Betriebsablauf integrieren lassen. Gefördert wird das Projekt über das Bundesprogramm Biologische Vielfalt.
In Gebieten, in denen Trinkwasser gewonnen wird, kooperieren Wasserversorger mit Landwirten, um gemeinsam eine gute Qualität des Grund- und Trinkwassers zu gewährleisten.
Kann Agrarumweltschutz in Kooperationen wirksamer umgesetzt werden? Hessen fördert über das Programm HALM Projekte, in denen Landwirtschaft und Akteure aus Verwaltung und Naturschutz zusammenarbeiten. An runden Tischen werden Kompromisse diskutiert und gemeinsame Konzepte entwickelt.
AUBI (Agrar- und Biodiversitätskonzept): durch überbetriebliche Pläne wurden Flächen identifiziert, auf denen Biodiversitätsmaßnahmen wirksame Effekte für Arten und Lebensräume haben.
Zukunftsfähige Landschaftspflege: Wissen über Landschaftspflege wird in einem Verein gebündelt. Er will das Arbeitsfeld attraktiv für neue Generationen machen und steht ihnen als Ansprechpartner zur Verfügung.
Der Großteil der landwirtschaftlichen Flächen Bremens ist Grünland. Fast all diese Flächen stehen unter Schutz. Bei der Bewirtschaftung müssen Landwirte Rücksicht auf Arten und Lebensräume nehmen.
Um dieses Ziel zu erreichen und Konflikten effektiv zu begegnen, wurde ein umfassendes Gebietsmanagement etabliert. Welche Maßnahmen wie umgesetzt werden sollen, darüber beraten Gebietsbetreuer die Landwirte. Sie stellen auch einen engen Kontakt zwischen allen Beteiligten her und halten Rücksprache mit der Naturschutzbehörde. Das Gebietsmanagement wird seit 2016 als EU-Projekt gefördert.
Heckenpflege im Mittleren Erzgebirge
In der erzgebirgischen Feldheckenlandschaft ist eine kontinuierliche Verjüngung der Feldhecken notwendig, um die wertgebenden Eigenschaften strukturreicher Lebensräume für seltene Tierarten zu erhalten. Der Landschaftspflegeverband Mittleres Erzgebirge bündelt die Flächen für einen Sammelantrag, berät die Landbewirtschaftenden und koordiniert die Verjüngungsmaßnahmen.
Zum Landschaftspflegeverband Mittleres Erzgebirge
Gemeinschaftlicher Wiesenvogelschutz in Schleswig-Holstein
In der 60.000 Hektar umfassenden Flusslandschaft Eider-Treene-Sorge wurde gemeinsam mit Landbewirtschaftenden ein Schutzkonzept für gefährdete Wiesenbrüter entwickelt. Geleitet wird das Artenschutzprogramm von der Lokalen Aktion "Kulturlandschaft nachhaltig organisieren" (Kuno). Es zeichnet sich durch ein erfolgsbasiertes Vertragsmuster und große Flexibilität bei der Zusammenarbeit mit den Landbewirtschaftenden aus. Langjährige wissenschaftliche Untersuchungen zu Beständen und Brutbiologie zeigen, dass das Programm einen Beitrag zu stabilen Wiesenvogelbeständen leistet.
Gemeinschaftswerk "Wiesen der Vielfalt"
Der Landschaftspflegeverband Unterallgäu organisiert die zielgerichtete Pflege kommunaler Biotopflächen. Darunter fallen etwa 150 Hektar artenreiche Wiesen und Niedermoorgebiete, deren fachgerechte Unterhaltung über Vertragsnaturschutzprogramme (VNP) durch die Mitgliedschaft des Landkreises und der Gemeinden im LPV ermöglicht wird. Der LPV schließt die jeweiligen Vereinbarungen mit den zuständigen Behörden ab und fasst die Beantragung für die Flächen der 47 teilnehmenden Gemeinden und des Landkreises Unterallgäu in einem jährlichen Mehrfachantrag zusammen.
Zum Landschaftspflegeverband Unterallgäu
Gemeinsam für das Braunkehlchen
Im Lahn-Dill-Kreis befindet sich das größte Braunkehlchenvorkommen des Landes. Wesentlich für den Erhalt dieser Art in Hessen ist eine Nutzung der Wiesen mit angepassten Mahdterminen sowie punktuelles Belassen von Spätmahd- oder Altgrasstreifen entlang von Bachläufen und Gräben.
Um den Bruterfolg zu erhöhen, ermittelt die Landschaftspflegevereinigung Lahn-Dill mit vielen weiteren Akteuren die Neststandorte und informiert und berät die zuständigen Behörden und Landbewirtschaftenden zu möglichen Schutzmaßnahmen.
Ziel des Projektes ist es, Möglichkeiten zur Zusammenarbeit im Agrarumweltbereich aufzuzeigen, die Förderung dafür zu vereinfachen und auch die naturschutzfachliche Zielsetzungen effizienter zu gestalten. Es werden Empfehlungen zur Umsetzung von Kooperationen erarbeitet und mit Modellszenarien in der Praxis erprobt.
Im Vorhaben wird die gemeinschaftliche Planung, Antragstellung und Umsetzung von AUKM in zwei Modellregionen erprobt. Gefördert wird die Fachplanung für die Region, die im Laufe des Projektes und in Absprache mit den Betrieben erstellt wird. Koordiniert wird das Projekt durch das Dienstleistungszentrum ländlicher Raum (DLR) Rheinhessen-Nahe.
Informationen zu den Regionen und Ansprechpartner im DLR
In Sachsen-Anhalt werden Maßnahmen kooperativ auf den Betriebsflächen von 25 teilnehmenden landwirtschaftlichen Unternehmen umgesetzt. Die Stiftung Kulturlandschaft Sachsen-Anhalt übernimmt den Part der Kooperative.
Das Projekt hat das Ziel, eine repräsentative Modellregion zu etablieren. Kooperativer Governancestrukturen sollen die gemeinschaftliche Umsetzung von Agrarumweltmaßnahmen ermöglichen. Begleitet wird die Umsetzung durch ökologische und ökonomische Bewertung.
Das durch die DBU geförderte Projekt hat das Ziel dem starken Rückgang vieler Arten in der offenen Feldflur entgegenzuwirken. In Gefahr sind neben zahlreichen Agrarvögeln, wie Grauammer, Kiebitz, Feldlerche, Rebhuhn auch andere Arten wie der Feldhamster und die Knoblauchkröte. Dafür wurde ein kooperativer Beratungsansatz gewählt. Hauptkooperationspartner war dabei die Biologische Station im Kreis Düren, unterstützt von den Biologischen Stationen in den Kreisen Euskirchen und Rhein-Erft. Im Nachgang zum Projekt hat sich die einzelbetriebliche Biodiversitätsberatung für landwirtschaftliche Betriebe in der Köln-Aachener Bucht etabliert.
2021 wurde das Projekt mit dem Deutschen Landschaftspflegepreis gekührt.
Das Verbundprojekt KOMBI erprobt Modelle für den kooperativen Agrarnaturschutz in Deutschland. Dafür schließen sich regional Landschaftspflegeorganisationen in Brandenburg, Sachsen, Hessen und Baden-Württemberg mit Landwirtinnen und Landwirte zusammen. Gemeinsam und überbetrieblich planen, entwickeln und beantragen sie Maßnahmen: So werden Naturschutz und Agrarförderung effektiver und effizienter – für unsere Ökosysteme und die Betriebe.