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Eine der wichtigsten Grundlagen der landwirtschaftlichen Produktion ist der Boden, denn ohne gute Böden können keine Nahrungsmittel produziert werden. Unsere Böden filtern und speichern Regenwasser und sind neben den Ozeanen die größten Kohlenstoffspeicher der Welt. Zudem finden wir in unseren Böden etwa zwei Drittel unserer weltweiten Artenvielfalt. Somit hängen auch der Klimawandel und der Verlust der biologischen Vielfalt unmittelbar mit unseren Böden zusammen.
Jeder Empfänger von Direktzahlungen und Zahlungen aus der 2. Säule der EU-Agrarförderung ist verpflichtet, seine Böden in einem guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustand zu erhalten. Vorgaben dazu geben die Konditionalität, die GLÖZ-Standards, die Öko-Regelungen sowie die Agrarumweltmaßnahmen.
Bedingt durch den Klimawandel müssen Landbewirtschaftende ihre Böden auch widerstandskräftiger gegen Dürren und Starkregenereignisse machen: Bodenverdichtungen gelten als großes Problem, wenn es um Versickerungsprobleme und Erosionen geht.
In Deutschland bilden das Bundesbodenschutzgesetz und die Bundesbodenschutzverordnung die Grundlage für den Schutz unserer Böden. Ihr Zweck ist es, die Bodenfunktionen nachhaltig zu sichern oder wiederherzustellen. Dabei sollen beispielsweise Bodenverdichtungen und Bodenerosionen vermieden und ein standorttypischer Humusgehalt langfristig gesichert werden.
Ein nachhaltiges Bodenmanagement setzt gute Kenntnisse über die Bodenfunktionen, die Bodenökologie und die spezifischen Bedingungen der zu bewirtschaftenden Fläche voraus. Aus diesem Grund bietet die Initiative Boden.Bildung der Bioland Stiftung sogenannte „Bodenpraktikerkurse“ an – ein Weiterbildungsangebot für Landwirte und Landwirtinnen, die ihre Bodenfruchtbarkeit verbessern möchten.
Die bayerische Initiative boden:ständig unterstützt rund 80 Projekte, in denen regionale Lösungen für Bodenerosion und Nährstoffverluste umgesetzt werden. Dabei lautet das Motto: Das Machbare jetzt tun!
Humus Farming vermittelt praxisbezogenes Wissen und Methoden zum Aufbau der Bodenfruchtbarkeit, zur Humusmehrung und zur regenerativen Landwirtschaft.
Ein erfolgreicher Humusaufbau fördert nicht nur die Bodenfruchtbarkeit und stabilisiert landwirtschaftliche Erträge, sondern trägt auch aktiv zum Klimaschutz bei. Mit Hilfe der CarboCheck-App lässt sich visuell der aktuelle Humusgehalt von Böden ableiten. Auf dessen Grundlage und aus zusätzlichen Informationen zu Boden-, Klima- und Management leitet CarboCheck eine zeitliche Entwicklung des Bodenhumus beziehungsweise des Bodenkohlenstoffgehaltes ab.
Im Fokus der Förderinitiative BonaRes steht eine Verbesserung der Bodenproduktivität und -funktionen. Es werden neue Strategien für eine nachhaltige Nutzung und Bewirtschaftung von Böden entwickelt. Im BonaRes Portal finden sich vielfältige Informationen zu den einzelnen Projekten sowie der Zugang zu Wissen und Modellen. Außerdem bietet es Entscheidungshilfen für ein nachhaltiges Bodenmanagement.
Das Humusaufbauprogramm von CarboCert bietet Landbewirtschaftenden einen wirtschaftlichen Anreiz, Humus auf ihren Böden anzureichern. Entwickelt sich der Humusgehalt auf den landwirtschaftlichen Flächen positiv, kann nach 3 Jahren die Menge an gebundenem Kohlenstoffdioxid in Form von Emissionsgutschriften ermittelt werden. CarboCert verkauft diese Gutschriften dann an Endabnehmer und honoriert die Landbewirtschaftenden mit 30 Euro pro gebundener Tonne CO2.
Die Klima Humus GmbH unterstützt interessierte Landwirte und Landwirtinnen mit Hilfe von Praktiken der regenerativen Landwirtschaft darin, Humus aufzubauen. Außerdem wird die so erreichte CO2-Reduktion über einen anerkannten CO2-Standard zertifiziert und in Form von Zertifikaten über den freiwilligen CO2-Markt zur Kompensation unvermeidbarer Treibhausgasemissionen veräußert. Die Erträge aus dem Verkauf fließen wiederum als Humusaufbau-Prämien zurück an die am Programm teilnehmenden Landwirte.
Das Büro für Bodenschutz & Ökologische Agrarkultur bietet eine internationale Analyse und Beratung rund um das Thema Boden an. Außerdem bietet es die Möglichkeit, sich im Bereich landwirtschaftliches und nachhaltiges Bodenmanagement fortzubilden, und stellt vielfältige Informationen, Ansätze und Ideen zum Thema Landwirtschaft und zur Ressource Boden zur Verfügung.
Die Gesellschaft für konservierende Bodenbearbeitung hat sich zum Ziel gesetzt, eine umweltschonende Bodenbewirtschaftung zu fördern und Problemen wie Bodenerosion, Humusverlust oder Bodenverdichtungen entgegenzuwirken. Sie bietet Landbewirtschaftenden eine individuelle fachliche Beratung zu Bodenschutz und konservierender Bodenbearbeitung an. Außerdem können sich Interessierte auf Veranstaltungen, Feldtagen oder Betriebsbesichtigungen informieren. Des Weiteren bietet die Webseite exklusiven Zugang zu Fachvorträgen und Publikationen im Bereich Bodenschutz.
Bei der Interessengemeinschaft gesunder Boden handelt es sich um ein Praktiker-Netzwerk, das sich zum Ziel gesetzt hat, gesunde, lebendige und humusreiche Böden aufzubauen. Durch die Vernetzung hat sich eine Plattform gebildet, in der neues und altes Bodenwissen gesammelt und für Interessierte zur Verfügung gestellt wird. Dabei steht vor allem der Aufbau von Dauerhumus im Fokus der Interessengemeinschaft.
Das Institut für Agrarklimaschutz beschäftigt sich unter anderem mit dem Thema der Kohlenstoffstabilisierung in Böden. Die Forschenden analysieren vor allem, wie die landwirtschaftliche Nutzung die Menge und Eigenschaften von organischer Bodensubstanz beeinflusst. Dabei stellt sich auch immer die Frage, ob und wie sehr landwirtschaftliche Böden durch ihre Kohlenstoffspeicherung als Klimaschützer fungieren können.
Beim Helmholtz-Institut für Umweltforschung beschäftigen sich mehrere Abteilungen mit dem Thema – unter anderem mit der Bodenökologie und der Bodensystemforschung.
Eine Land(wirt)schaft für gesunde Böden und Artenvielfalt sowie Anbausysteme der Zukunft sind ein wichtiges Thema beim Leibniz-Institut für Agrarlandschaftsforschung.
Am Institut für Bio- und Geowissenschaften des Forschungszentrums Jülich steht unter anderem die nachhaltige Nutzung der Ressource Boden im Fokus der Forschungsarbeiten.
Das Expertengremium Soil Health and Food Mission Board strebt an, dass bis 2030 75 Prozent der Böden in der EU wieder gesundet sind. In diesem Zuge plant die EU-Kommission, gemeinsam mit der Bodenmission „A Soil Deal for Europe“ bis ins Jahr 2030 einhundert Living Labs und Leuchttumprojekte zu etablieren. Das Gremium hat seine Empfehlungen im Bericht „Caring for Soil is Caring for Life“ veröffentlicht.
Camilla Bentkamp
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Camilla.Bentkamp@ble.de