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Die Beratung von landwirtschaftlichen Betrieben zu Biodiversität und Naturschutz ist ein neuer Beratungsschwerpunkt in der Landwirtschaft. In vielen Bundesländern werden entsprechende Kapazitäten in Kammern, Verbänden oder Ämtern aufgebaut.
Eine besondere Herausforderung ist aber das breite Wissensspektrum, das solche Beraterinnen und Berater parat haben sollten. Sie müssen nicht nur die Landwirtschaft und vor allem die landwirtschaftliche Praxis kennen, nicht nur die Ansprüche von wildlebenden Tier- und Pflanzenarten, sondern müssen im besten Fall auch noch wissen, wie die Ökologie in die landwirtschaftliche Praxis integriert werden kann. Der Bereich der Aus- und Weiterbildung steht aber erst am Anfang. Hier finden Sie einige Hinweise.
Im Projekt „Landwirt schafft Artenvielfalt“ (WISAVI) – Biodiversitätsberatung und -management in der agrarischen Ausbildung an Hochschulen haben die TH Bingen und die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf entsprechende Module erprobt und in bestehende Studiengänge integriert. Das Besondere neben der praxisorientierten Lehre sowie Besuchen auf landwirtschaftlichen Betrieben ist ein gemeinsames Exkursionsprogramm der beiden kooperierenden Hochschulen mit vielen Praxisbeispielen zur Biodiversitätssteigerung, das im Sommersemester 2023 angeboten wurde.
Die Universitäten Kassel und Witzenhausen haben ein Programm entwickelt, in dem ohne zeitlichen Mehraufwand in den Masterstudiengängen Ökologische Landwirtschaft, Biologie und Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung ein Zusatzzertifikat „Biodiversität in Agrarlandschaften“ erworben werden kann. Dabei belegen die Studierenden schwerpunktmäßig Kurse und Exkursionen, die ihnen vom Bachelor aus fehlen. Biologisch orientieren Studierende also aus dem Bereich Landwirtschaft und umgekehrt. Gemeinsame Veranstaltungen vermitteln spezifisches Wissen für Biodiversitätsberatende.
Auch an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswald ist im Herbst 2022 ein neues Lehrmodul „Biodiversitätsberatung“ unter der Leitung von Professor Ralf Bloch und Dr. Henrike Rieken an den Start gegangen. Hinsichtlich der inhaltlichen und konzeptionellen Ausgestaltung des Moduls gibt es eine Zusammenarbeit mit dem „Modellprojekts Naturschutzberatung Brandenburg“.
Das ifab Mannheim mit Dr. Rainer Oppermann und das BfN bieten regelmäßig Kurse für Studierende auf der Insel Vilm an: Agrarmanagement und Biodiversität.
Die Vernetzungsstellen für die Biodiversitätsberatung haben in der Regel entsprechende Informations- und zum Teil auch Qualifizierungsangebote:
Koordinierungsstelle Biodiversitätsberatung
Weitere Angebote zur Qualifizierung von Biodiversitätsberatenden bieten z.B. die Norddeutsche Naturschutzakademie, das landwirtschaftliche Bildungszentrum Echem oder die DEULA an.