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Workshop am 26. und 27. Februar 2020 in Hofgeismar (Hessen)
In Kooperation mit dem Bundesverband der Regionalbewegung und dem Netzwerk Solidarische Landwirtschaft fand am 26. und 27. Februar 2020 in Hofgeismar ein reger Austausch von Akteuren statt. Denn egal ob regional bewegt, solidarisch wirtschaftend oder LEADER-aktiv: alle haben das Ziel die Regionalität zu stärken und wissen oftmals gar nicht oder nicht ausreichend voneinander.
Gerade in diesen Zeiten, in denen regionale Versorgung hoch im Kurs steht, ist das Thema wichtiger denn je. Es gibt viele funktionierende Initiativen, wirtschaftende Zusammenschlüsse und auch Bewegungen, die dieses Themas bereits aufgreifen und umsetzen. Dazu gehören beispielsweise die Ökomodellregionen, regionale Versorgungsnetzwerke in Ballungsräumen und auch Ernährungsräte, die sich auf dem Workshop präsentierten.
Die Teilnehmer hatten die Möglichkeit, von dem Wissen all dieser Experten zu profitieren. Es wurde an konkreten Fällen gearbeitet, um nächste Schritte der Umsetzung eines Projektes zu planen. Es wurde sich aber auch grundsätzlich gefragt, welche Schritte es braucht um einen Ernährungsrat, eine Regionalmarke oder aber auch eine Solidarische Landwirtschaft ins Leben zu holen und zum Laufen zu bringen. Auch der Aufbau und die Funktion regionaler Wertschöpfungszentren wurde diskutiert.
In einem Open Space gingen die Fragen der Teilnehmer dann noch darüber hinaus. Hier kamen noch Aspekte der Förderung und Finanzierung ins Spiel. Aber auch Kooperationsmöglichkeiten und der Mehrwert, der sich daraus ergibt. Diskutiert wurden unter anderem erfolgreiche Bespiele regionaler Logistik, Kooperationsmöglichkeiten mehrerer SOLAWIS in einer Region oder der Aufbau von Geschäften mit regionalen Produkten (siehe Fotodokumentation).
Alles in allem hat sich gezeigt, dass die Diskussionen, die geführt wurden, nicht neu sind und stark an den Beginn von LEADER in den 90ern erinnern. Mit dem Unterschied, dass jetzt auf das Wissen und die Erfahrungen der alten Hasen zurückgegriffen werden kann.
Die Bundesverband der Regionalbewegung und das Netzwerk Solidarische Landwirtschaft haben im Zuge der gemeinsamen Planung und Durchführung der Veranstaltung ein 6 Punkte-Papier zur Regionalisierung der Ernärungswirtschaft erarbeitet. Dieses Papier bildet die Grundlage für die künftige Zusammenarbeit der beiden Netzwerke.
Die immer stärkere Konzentration wirtschaftlicher Aktivitäten auf immer weniger Akteure führt zu einer ungesunden Marktmacht mit vielfältigen negativen Auswirkungen. Die Dominanz großer weltweit agierender Konzerne stellt die Politik, abhängige Unternehmen und die Gesellschaft vor zahlreiche Probleme. Kleine und mittelständische Unternehmen verlieren ihre Existenzgrundlage, die Vielfalt der Anbieter nimmt ab, soziale Strukturen in den Kommunen brechen weg und nicht nachhaltige Wirtschaftsweisen verursachen Umwelt- und Klimaschäden.
Wenn Politik und Gesellschaft den Wert einer regional verankerten und vielfältigen Lebensmittelerzeugung und deren Mehrfachbeitrag für lokale wirtschaftliche Resilienz, Arten- und Klimaschutz anerkennt, muss sie für Chancengleichheit von Klein- und Großstrukturen sorgen, die der Markt von alleine nicht gewährleistet.