Schon mal von Geldern aus Brüssel profitiert? Mit hoher Wahrscheinlichkeit: ja!
Ob Zuschüsse für den Bau von KiTas, Spielplätzen und Wanderwegen, Kulturprogramme, Landwirtschaft oder Naturschutz – finanzielle Mittel der Europäischen Union sind auch in Ihre Region geflossen. Ganz besonders unterstützt die EU ländliche Räume: Denn allein mit dem ELER wurden in Deutschland von 2014 bis 2023 16,9 Milliarden Euro in Projekte und Maßnahmen investiert, die das Leben und Arbeiten auf dem Land verbessern.
Anlässlich der Wahl des Europaparlaments vom 6. bis 9. Juni 2024 möchten wir Ihnen exemplarisch eine Auswahl an Projekten in ländlichen Räumen vorstellen. Sie alle haben gemeinsam, dass sie durch den ELER gefördert wurden.
Mit dem Straßentheater "Hierbleiben ... Spuren nach Grafeneck" setzt sich das inklusive Ensemble des Reutlinger Theaters "Die Tonne" spielerisch-assoziativ mit der "Abholung" von Menschen mit Behinderung und ihrer systematischen Ermordung durch die Nazis 1940 im idyllischen Grafeneck auseinander. Dabei schlägt es auf vielfältige Art einen bewegenden Bogen ins Heute.
Was es besonders macht: Das Projekt trägt nicht nur zur Erinnerungskultur bei und stärkt damit die kritische Erinnerung und regionale Verbundenheit, sondern ermöglicht zugleich Menschen mit Behinderung auf integrative Weise, dieses Vorhaben zu tragen.
Die Maßnahme fördert regionale Bildungsträger, die in Zusammenarbeit mit land- oder ernährungswirtschaftlichen Betrieben Veranstaltungen zu den Themen Umwelt, Landwirtschaft und Ernährung für Kinder und Jugendliche anbieten.
Besonderheit: Als Bildungsträger eignen sich nicht nur Bauernhöfe, sondern auch Betriebe entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
In den Räumlichkeiten eines Wasserzweckverbandes sind ein Infozentrum mit einem thematischen Ausstellungsbereich zum Thema Wasser und ein WaterLab entstanden.
Besonderheit: Die Themen Wasser und Wasserkreislauf werden pädagogisch und experimentell aufbereitet – gerade in Zeiten des Klimawandels und dadurch auch des Wassermangels ein wichtiges Anliegen. Zudem hat die Region so an touristischem Wert gewonnen.
Ein Jugendbeirat als beständiges Gremium wurde ins Leben gerufen, der als Sprachrohr für die Belange der Kinder und Jugendlichen fungiert und den Geldfonds Holzland€ash verwaltet, über welchen er ausgewählte Jugendprojekte mit bis zu 1.000 € finanziert.
Was es besonders macht:
Es wurde eine Struktur geschaffen, die Kinder und Jugendliche empowert, sich in einem demokratischen Prozess in der Regionalentwicklung zu engagieren und selbstständig und eigenverantwortlich mit Hilfe von Fördermitteln Jugendprojekte umzusetzen.
Im Rahmen dieses durch die GAP geförderten Projekts wurde die Qualitätsmarke "Weidewonne" für Lammfleisch im Thüringer Becken und in den Randgebieten Deutschlands gefestigt und ausgebaut. Während der Projektlaufzeit konnte man das regionale Lammfleisch ganzjährig vermarkten.
Was es besonders macht: Im Projekt verbinden sich traditionelle landwirtschaftliche Praktiken mit modernen ökologischen Grundsätzen, wodurch es die Zusammenarbeit zwischen Akteuren fördert, die normalerweise nicht miteinander in Kontakt treten.
Über den Online-Marktplatz "Kramer und Konsorten" öffnen sich für regionale Direktvermarkter aus der Dübener Heide neue Vermarktungswege. Der Vorteil für die Menschen: Sie können sich Produkte aus ihrer Region einfach nach Hause bestellen.
Was es besonders macht: Die Projektpartner starteten den Wettbewerb "Augenlust und Gaumenschmaus", der für mehr regionale Produktvielfalt sorgen will. Dabei treten Tandems aus Landwirtschaft und Veredlung, Veredlung und Küche oder Design und Lebensmitteltechnik gegeneinander an. Das fördert die kulinarischen Innovationen vor Ort – und damit die gesamte Region.
Hecken sind wertvoll für Tiere und Pflanzen – und noch mehr als das: Sechs hessische LEADER-Regionen erprobten das Potenzial von Hecken als Wärmequelle, um sich von fossilen Brennstoffen unabhängig zu machen und CO2 einzusparen.
Was es besonders macht: Mit dem Ziel, die Pflege von Hecken zu unterstützen und das Schnittgut als Wärmequelle in den Dörfern zu nutzen, bringt das Projekt Naturschutz, Landwirtschaft und Klimaschutz in Einklang.
In Nordhessen vernetzt ein Projekt rund 30 Unternehmen der Wertschöpfungskette Fleisch. Die "Kooperation Hessenfleisch" bewahrt eine regionale Wurstsorte und sorgt dafür, dass die Umsätze in der Region bleiben.
Was es besonders macht:
Die Kooperation und die damit einhergehenden kurzen Wege ermöglichen den Bestand des regionalen, hessischen Erzeugnisses und Kulturgut "Ahle Wurst".
Im Rahmen des Projekts hat das Team neuartige Mini-Leguminosen-Mahlzeiten für eine nachhaltige und gesunde "Spontan-Ernährung" entwickelt. Die entstehenden Halb- und Fertigprodukte stehen nach dem Projekt allen Bäckern in Sachsen zur Verfügung.
Was es besonders macht: Eine neuartige "MiniMahlzeit" auf Leguminosenbasis wurde kreiert und zur Marktreife gebracht. Außerdem wurden verkaufsfähige Prototypen haltbarer süßer und herzhafter Knabberprodukte entwickelt.
Im Rahmen des Projekts wurden verschiedene Futtermittelmischungen mit Insektenlarven und regionalen Reststoffen auf deren Futterverwertung getestet. Dies erfolgte in Zusammenarbeit mit Landwirten, deren Bedürfnisse für die Fütterung des Viehs so einfließen konnten.
Was es besonders macht: Bisher gab es nur wenige Hersteller von Larven als Futtermittel. Es gab zudem weder Erfahrungen mit dezentraler Zucht direkt beim landwirtschaftlichen Betrieb noch mit dem Einsatz regionaler Reststoffe als Futtermittel für die Larven.
Für eine stressarme Schlachtung wurde der Prozess des Schlachtens entflochten und eine mobile, EU-zugelassene Schlachteinheit entwickelt, die es erlaubt, einen Teil des Schlachtprozesses auf dem Haltungsbetrieb durchzuführen.
Was es besonders macht: Neben einer stressarmen Schlachtung ohne Lebendtiertransporte trägt das innovative Verfahren zur Verbesserung der sensorischen Fleischqualität bei.
Das Projekt richtet sich an kleine und mittlere private Waldbesitzer im südlichen Brandenburg, die stark von Klimafolgen betroffen sind. Aufgrund emotionaler Bindung besteht die Bereitschaft zu investieren, wenngleich Basiswissen fehlt. Daher wird eine regionale Aktions-Plattform mit den Handlungsfeldern Waldschutz & Walderneuerung geschaffen.
Was es besonders macht: Das öffentlichkeitswirksame Projekt verbindet Forschung, Umweltbildung und forstliche Praxis: So kommen ungleiche Akteure miteinander ins Gespräch.
Ein Projektverbund in Niedersachsen will das natürliche Wachstum des Hochmoors fördern. Dafür setzen die Partner auf die kontrollierte Vermehrung von Torfmoos – und schonen damit die geringen noch vorhandenen Bestände.
Was es besonders macht: Breiten sich die eingebrachten Torfmoose erst einmal aus, entwickelt sich nicht nur ein artenreiches Ökosystem, sondern auch wieder ein wachsendes Hochmoor, das einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet.
Der Steinkauz wurde nachhaltig und ohne künstliche Umsiedlung wiederangesiedelt.
Was es besonders macht:
Eigeninitiative in nachhaltige Netzwerkarbeit umgewandelt: Ausgangspunkt war die Initiative einiger Hobbyornithologen, die eigenmächtig Brutröhren ausgebracht hatten.
Artenreiches Grünland ist wichtig für das Vorkommen verschiedener Pflanzen- und Tierarten und erfüllt darüber hinaus eine Vielzahl weiterer ökologischer Funktionen. Baden-Württemberg fördert über FAKT seine Erhaltung.
Was es besonders macht: Baden-Württemberg weist vielerorts noch eine artenreiche und standorttypische Ackerwildkrautflora auf. Um sie zu erhalten, sind landwirtschaftliche Betriebe erforderlich, die Ackerflächen extensiv bewirtschaften.
Der Rastplatz für die jährlich 40.000 bis 60.000 Grauen Kraniche sollte erhalten und gesichert sowie die Akzeptanz der Vögel in der Region verbessert werden.
Was es besonders macht:
Innovativ ist der Aufbau eines Netzwerks zwischen allen Betroffenen, um die unterschiedlichen Ansprüche und Bedürfnisse im Gebiet zu regeln.
Europa lebt von Beteiligung und daher freuen wir uns, wenn Sie sowohl Ihre Eindrücke als auch Ihre ELER-geförderten Projekte teilen wollen.
Möchten Sie Ihre Bilder und Projekte dem ganzen Netzwerk zeigen? Dann teilen Sie Ihre Bilder gerne öffentlich, versehen mit dem Hashtag #EuropaAufDemLand – am besten über Facebook und Instagram, aber Sie können die Bilder auch direkt an unsere Mailadresse schicken.
Wenn Sie Ihr Projekt ausführlicher vorstellen wollen, tragen Sie es in unsere Projektdatenbank ein! Viele Interessenten auf der Suche nach Inspiration und guten Beispielen werden es Ihnen danken.
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