Zielsetzung der Veranstaltung:
Der politisch beschlossene Zubau der Windenergie kann eine große Chance für ländliche Räume sein: Er bietet neben den Potenzialen für die regionale Wirtschaft auch Möglichkeiten für Bürgerinnen, Bürger und Kommunen, sich finanziell zu beteiligen.
Zugleich gibt es Herausforderungen, beispielsweise die begrenzten Gestaltungsmöglichkeiten der Kommunen bei Windvorrangflächen in Privatbesitz. Wir gehen in der Veranstaltung der Frage nach, wie LEADER einen Beitrag leisten kann, die Öffentlichkeitsbeteiligung zu stärken und die mit der Windkraft verbundene Wertschöpfung in der Region zu halten.
Hintergrund der Veranstaltung:
Die aktuellen politischen Ziele der Bundesregierung für den Ausbau erneuerbarer Energien erfordern einen zügigen Zuwachs an Windkraftanlagen: Um das Ziel von 115 Gigawatt Windenergie an Land im Jahr 2030 zu erreichen, ist ein Zubau von ungefähr 10 Gigawatt Leistung im Jahr erforderlich. Zum Vergleich: Die Leistung hat im Jahr 2022 nur 2,7 Gigawatt zugenommen. Somit müssen täglich etwa vier bis fünf Windräder ans Netz gehen. Der Ausbau wird zu großen Teilen in ländlichen Räumen erfolgen.
Um dem Zubau mehr Rückenwind zu verschaffen, wurden Planungs- und Genehmigungsverfahren angepasst. Darüber hinaus sind die Länder verpflichtet, bis 2032 zwei Prozent ihrer Landesflächen für Windkraft auszuweisen. Heute stehen nur etwa 0,8 Prozent der Bundesfläche für Windkraft zur Verfügung.
Diese neue Dynamik birgt Chancen, da der Ausbau mit einem großen Wertschöpfungspotenzial einhergeht. Bisher ist die finanzielle Teilhabe der Kommunen sowie Bürgerinnen und Bürger an den Windenergieanlagen in ländlichen Räumen häufig noch gering. Vielen insbesondere kleineren Kommunen fehlt es an personellen Ressourcen und Wissen, um den Windenergieausbau gemeinsam mit den Menschen vor Ort zu gestalten und möglichst viel Wertschöpfung in der Region zu halten. Des Weiteren verfügen Kommunen selbst zum Teil nicht über geeignete Flächen, mit denen sie direkt vom Zubau profitieren können. Die kommunalen Steuerungsmöglichkeiten bei der Errichtung von Windkraftanlagen auf privaten Flächen sind begrenzt. Die nicht regulierte Sicherung von potenziellen Windenergieflächen durch Projektierer vor Ort führt nicht selten zu Konflikten.
Wir möchten mit dieser Veranstaltung diskutieren, wie bei den aktuellen Rahmenbedingungen eine regionale Teilhabe und verbesserte Beteiligung beim Ausbau der Windkraft möglich ist. Dabei stellen wir Handlungsempfehlungen für informelle Maßnahmen der Fachagentur Wind an Land e.V. vor, die sich für die Arbeit im LEADER-Kontext anbieten. Thema ist auch, welche Möglichkeiten für Kommunen bestehen, die nicht über eigene Flächen für die Errichtung von Windkraftanlagen verfügen.
Kontakt
Marie Halbach
0228 68 45 26 14
marie.halbach@ble.de