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Online-Veranstaltung am 27. Mai 2024
Programm (PDF, 343 KB)
Ländliche Räume spielen eine wichtige Rolle in der Ideologie und den Aktivitäten vieler rechtsextremer Gruppierungen. Eine so genannte rechte Landnahme ist für Außenstehende jedoch nur selten unmittelbar als solche erkennbar.
Vor diesem Hintergrund haben wir uns in der Veranstaltung eingehender mit den Weltbildern der extremen Rechten und ihren Handlungsstrategien in ländlichen Räumen auseinandergesetzt. Mehr als 115 Interessierte nahmen teil.
Unterschiedliches Auftreten, ähnliche Strategien
Andrea Röpke gab einen Überblick über rechtsextremistische Strukturen und Strategien in ländlichen Räumen. Die freie Journalistin recherchiert und berichtet seit mehreren Jahrzehnten zu diesem Themenfeld.
In ihrem Vortrag stellte sie eine Vielzahl unterschiedlicher Akteure und Gruppierungen innerhalb der völkischen und extremen Rechten heraus – von aktivistischen Gruppen im Umfeld rechter Parteien über völkische Siedlerinnen und Siedler bis hin zu esoterisch-ökologischen Bewegungen und Reichsbürgern.
Bei allen Unterschieden eine sie das Ziel, lokale Netzwerke aufzubauen und in die Gesellschaft hineinzuwirken, sagte Röpke. Ihre Strategien äußerten sich unter anderem im:
Auf diese Weisen gelänge es völkischen Siedlern und anderen rechten Aktivistinnen und Aktivisten oftmals sich als Kümmerer oder nette Nachbarn zu inszenieren und ihre politische Einflussnahme nach und nach zu erweitern, so Röpke.
Umgang mit Rechtsextremismus im LEADER-Prozess
Auch im Kontext von LEADER, das mit seinem Bottom-up-Ansatz zu Beteiligung und Eigeninitiative einlädt, können diese Strategien verfangen: etwa, wenn Menschen mit antidemokratischen und menschenverachtenden Haltungen Einfluss auf den LEADER-Prozess nehmen, Projektförderungen erhalten und die Diskussionskultur in den Regionen stören.
Im zweiten Teil der Veranstaltung berichteten daher eine Regionalmanagerin aus Sachsen und ein Regionalmanager aus Rheinland-Pfalz zu deren jeweiliger Lage und (präventiven) Umgangsweisen mit rechtsextremistischen Aktivitäten in ihren Regionen. Im Austausch mit den Teilnehmenden wurden dabei verschiedene Handlungsansätze für LAGs diskutiert:
Aktuelle Fördermöglichkeiten
Derzeit gibt es mehrere Förderaufrufe zum Thema Demokratie und Extremismus-Prävention, auf die sich ländliche Regionen bewerben können.
Belltower.News – Netz für digitale Zivilgesellschaft
Die Belltower.News ist eine journalistische Plattform, die Beiträge zu den Themen Rechtsextremismus und -populismus, Diskriminierung und Hass zusammenträgt. Herausgeber ist die Amadeu Antonio Stiftung.
Endstation Rechts.
Das Online-Archiv sammelt journalistische Beiträge zur rechten Szene und ist Herausgeber: Institut für Information und Dokumentation e. V.
Else-Frenkel-Brunswik-Institut für Demokratieforschung in Sachsen (EFBI)
Das EFBI an der Universität Leipzig unterstützt mit seiner Forschung die sächsische Zivilgesellschaft.
Verfassungsschutzbericht
Der jährlich erscheinende Verfassungsschutzbericht bietet einen Überblick zur Situation der inneren Sicherheit in Deutschland.
15°Research
Die Plattform bietet Recherchen, Dokumentation und Analysen zu rechten, rassistischen und antisemitischen Aktivitäten, Organisationen und Strukturen im Landkreis Görlitz.
Bundeszentrale für politische Bildung
Die Bundeszentrale für politische Bildung stellt auf ihrer Website ein breites Informationsangebot zum Themenbereich Extremismus und Radikalisierung zur Verfügung.
Dort ist ebenfalls der Podcast "Rechtsextreme Rückzugsräume" abrufbar.
Landeszentralen für politische Bildung
Die Landeszentralen für politische Bildung agieren unabhängig von der Bundeszentrale auf Länderebene. Sie fördern lokale Projekte im Bereich der politischen Bildung. Zudem bieten sie Informationsmaterial und Veranstaltungen zum Thema Rechtsextremismus an.
Verschwörungschecker
Das kostenlose Werkzeug hilft dabei, den Wahrheitsgehalt von Verschwörungserzählungen einzuschätzen.
Literaturliste
Bundesverband Mobile Beratung e. V.
Der Dachverband von bundesweit rund 50 Mobilen Beratungsteams berät Personen und Organisationen vor Ort zum Umgang mit Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus, Antifeminismus und Verschwörungserzählungen.
Landes-Demokratiezentren
Die Landes-Demokratiezentren entwickeln Strategien der Förderung von Demokratie und Vielfalt sowie gegen Extremismus und jede Form von Demokratiefeindlichkeit auf Landesebene. Sie vernetzen die lokalen Aktivitäten, insbesondere der Partnerschaften für Demokratie, und sorgen so für einen Praxis- und Erfahrungstransfer im jeweiligen Bundesland.
Partnerschaften für Demokratie
"Partnerschaften für Demokratie" sind Zusammenschlüsse von Verant-wortlichen der kommunalen Politik und Verwaltung sowie Aktiven der Zivilgesellschaft, um das demokratische Engagement vor Ort zu fördern. Sie sind auf Städte-, Gemeinde- oder Landkreisebene organisiert – und dadurch oftmals gute Partner für LEADER-Regionen.
Fachstelle "Gender, GMF und Rechtsextremismus" bei der Amadeu Antonio Stiftung
Die Fachstelle berät und schult mit einem Fokus auf Gender bundesweit Zivilgesellschaft, Politik, Jugendarbeit, Bildungseinrichtungen und Medien im Umgang mit Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit.
Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN)
FARN wurde von den NaturFreunden Deutschlands und der Naturfreundejugend Deutschlands gegründet. Die Fachstelle untersucht die historischen und aktuellen Verknüpfungen des deutschen Natur- und Umweltschutzes mit extrem rechten und völkischen Strömungen. FARN bietet Information, Beratung und Qualifikation für Akteu:innen des Natur- und Umweltschutzes, der Kinder- und Jugendhilfe sowie für Jugendliche und junge Erwachsene.
Miteinander Reden
"Miteinander Reden" ist ein Förder- und Qualifizierungsprogramm für Akteure in ländlichen Räumen, das von der Bundeszentrale für politische Bildung von 2019 bis 2024 finanziert wird. Die Projektdatenbank bietet Inspiration und Ideen für die Durchführung von Projekten zu Zusammenhalt, Demokratie und gegen Extremismus.