Landschafe

Wie Lammfleisch und Wolle vermarkten?

Workshop am 29. Oktober 2019 in Fulda

Kooperationsveranstaltung mit der Vereinigung Deutscher Landesschafzuchtverbände (VDL) und dem Bundesverband Berufsschäfer (BVBS)

In Deutschland werden neben Fleischrassen und den Merinoschafen über 70 weitere Rassen gezüchtet und gehalten. Diese Landschafrassen sind oft bedrohte Haustierrassen, haben eine regionale Verankerung wie das Röhnschaf, das Leineschaf oder die Heidschnucke und sind oft in der Landschaftspflege eingesetzt.

Generell gestaltet sich aber die Wertschöpfung aus den traditionellen Produkten Lammfleisch und Wolle schwierig. Die kleineren und leichtern Landschafrassen finden kaum den Weg in die Vermarktungsschienen für die Fleischrassen und Merinoschafe. Die Wollerfassung ist wenig entwickelt und kann die oft kleinen Mengen der Rassen bisher nicht sinnvoll aufnehmen und mit Mehrwert verwerten.

Auf dem Workshop "Landschafe – Herausforderung Fleisch und Wolle" wurden besonders drei Aspekte behandelt:

Kompostierung/Pelletieren der Wolle

Die bestehende Dynamik im Bereich der Kompostierung wird als Chance gesehen, um darauf aufbauend die Sortierung und Erfassung von Wolle zu organisieren. Wichtig ist, dass nur Abfallwolle kompostiert wird, damit darüber hinaus Wolle als Rohstoff auf dem Markt präsent ist.

Wollverarbeitung

Die aktuelle Marktsituation für Wolle in Deutschland und Europa ist schlecht. Die Wollpreise decken bei weitem nicht die Scherkosten. Ursachen sind unter anderem fehlende Wertschöpfungsketten. Schon Sammlung und Logistik sind bei den hohen Varianzen der Rohwolle in Qualität, Einsatzspektrum und Produktionsmenge sowie der Verteilung der Produktionsstätten der ca. 60 Deutschen Landschafrassen herausfordernd. Dazu kommt, dass die heutigen europäischen Strukturen der Wollwäsche, Aufbereitung und Verarbeitung kaum für die Strukturen der Landschafrassen geeignet sind. Als Folge davon wird die Rohwolle heute normalerweise nicht gemäß Verarbeitungserfordernissen sauber gehalten oder nach Qualitäten sortiert.

Vermarktung von Lamm(fleisch)

Die Lämmer der Landschafrassen werden im Lammhandel üblicherweise nicht aufgenommen, da sie kleiner sind, als die dort verarbeiteten Schlachttiere. In der direkten und regionalen Vermarktung brechen die an Kooperationen interessierten regionalen Metzgereien und Schlachthöfe weg. Die Strukturen, die von Regionalmarken und anderen regionalen Kooperationen bereitgestellt werden, können nach Auslaufen einer Förderung oder dem Weggang einzelner Akteure erfahrungsgemäß nur schwer erhalten werden.

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