Thematischer Workshop für Operationelle Gruppen zum Thema Nachhaltiger Backweizen
Workshop am 6. und 7. November 2019 in Mainz
Ungefähr dreißig Teilnehmer aus ganz Deutschland, darunter auch Mitglieder aus acht OG haben sich mit dem Thema Brot backen ohne Böden und Grundwasser zu belasten, beschäftigt.
Am ersten Tag der Veranstaltung besichtigten die Teilnehmer die Kupfermühle in Bindewald und wurden hier durch Mühle und Malzwerk geführt. Zurück im Tagungshotel in Mainz stellten insgesamt acht OG ihre Projekte vor. Durch die vorgestellten Projektergebnisse wurde deutlich, dass der Gehalt von Rohprotein, welcher durch eine hohe N-Düngung zustande kommt, wahrscheinlich nicht allein für eine gute Backqualität verantwortlich ist. Zudem spielen der Standort, die Witterung im Anbaujahr und der Feuchtkleber-Gehalt eine wichtige Rolle. Als Ergänzung zu den Vorträgen der OG berichteten externe Experten. Dirk Rentel vom Bundessortenamt stellte beispielsweise das Sortenzulassungsverfahren vor und gab einen Überblick über die Anforderungen an einen Qualitätsweizen.
In der anschließenden Diskussion besprachen die Teilnehmer unter Anderem inwieweit Erzeugung, Handel und Verarbeitung durch einen fairen Umgang miteinander nachhalig wirtschaften können. In der Diskussion kristallisierte sich heraus, dass es teilweise ein schlechtes Marketing für landwirtschaftliche Produkte, insbesonere den Weizen, gebe. Ein Idee war es, ebenso wie im Tierbereich mit dem Tierwohllabel, auch im Weizen- (/Pflanzenbereich) eine Initiative Pflanzenwohl/Bodenwohl zu etablieren. Weitere Themen waren die in Deutschland fehlenden Märkte für Hafer und Roggen, die bestimmen, was die Landwirte anbauen.
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Programm der Veranstaltung
- BONA Backweizen ohne Nitratauswaschung
Dr. Friedhelm Fritsch, Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinhessen-Nahe-Hunsrück (RP) - Besser Backen mit weniger Eiweiß – ein Weg zu mehr Qualitäts-Öko-Winterweizen aus Niedersachsen
Nina Österle, Cultivari gGmbH Getreidezüchtungsforschung Darzau (NI) - Qualitätssicherung im Brotweizenanbau
Christine Hesse, Justus-Liebig-Universität Gießen, Professur für Ökologischen Landbau (HE) - Vermehrung und Entwicklung von ökologischen Getreidesorten in Hessen
Dr. Carl Vollenweider, Dottenfelder Bio-Saat GmbH (HE) - Ertrags- und Qualitätssicherung von Winterweizen und Mais durch optimierten Einsatz von Gärresten in Hessen
Prof Dr. Bernd Honermeier, Daniel Kern, Justus-Liebig-Universität Gießen (HE) - Etablierung einer nachhaltigeren und umweltverträglicheren Weizen-Wertschöpfungskette
Dr. Ludger Linnemann, Forschungsring e.V. Darmstadt (HE) - Biologische Nitrifikationshemmung zum Schutz des Grundwassers nach Luzerneumbruch (BioNitrat-Schutz)
Prof. Dr. Knut Schmidtke, HTW Dresden (SN) - Anbau von Soja ohne Flächenkonkurrenz durch Mischanbau in Weizen und Silomais
Dr. Konstantin Becker, Justus-Liebig Universität Gießen, Professur für Ökologischen Landbau (HE) - Integration von Winterweizen aus wasserschutz- und klimaschutzorientierter Produktion in die gesamte Erzeugungskette
Kai-Hendrik Howind, Landwirtschaftskammer Niedersachsen - Sortenzulassung: Vom Weizenstamm zum Qualitätsweizen; aktuelle Änderungen bei den Anforderungen an Qualitätsgruppen
Dirk Rentel, Bundessortenamt - Backweizen – zwischen Wunschdenken und Realität
Erich Gussen, Rheinischer Land-wirtschaftsverband - Auswirkungen reduzierter N-Düngung auf Prozess- und Produktqualität von Backweizen
Ulrich Löhr, Landwirt und Vorsitzender der AG Qualitätsweizen - Die integrierte Wertschöpfungskette in der Vermarktung von Agrarerzeugnissen
Carl Offergeld, Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main eG