Fachforum 11 am 22. Januar 2025, 16:45 bis 18:15 Uhr
Zukunftsforum Ländliche Entwicklung in Berlin, Raum A2 im CityCube (Messegelände)
Anmeldung und Gesamtprogramm sind ab Ende November auf der Veranstaltungsseite zu finden.
Welche gesellschaftliche Bedeutung hat die alltägliche Begegnung? Wie sehen Begegnungsräume aus, in denen die Vielfalt der Menschen in der Dorfgemeinschaft sichtbar und als Wert erkannt wird? Wie können diese Lebensräume lebendig bleiben und für alle zugänglich? Diese Fragen stehen im Zentrum des gemeinsamen Fachforums, zu dem die DVS, die Bundesarbeitsgemeinschaft der LEADER-Aktionsgruppen (BAG LAG), die Agrarsoziale Gesellschaft (ASG) und das Büro Brüssel der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) einladen.
Die großen Herausforderungen wie Klimawandel, Energiewende, demografische Entwicklung oder Migration erfordern tiefgreifende Veränderungen, die ländliche Räume in besonderer Weise betreffen. Wandel erzeugt jedoch oft Ängste und die Sehnsucht nach einer vermeintlich besseren Vergangenheit. Diese Sehnsucht bedient – zumindest im Klischee – das alte Bild vom Dorf. Früher waren Dörfer eher homogen: Man teilte Sprache, Lebensweise und Religion. Heute haben Dorfbewohner vielfältigere Lebensentwürfe, Erfahrungen und Werte. Ethnische und kulturelle Vielfalt ist eine unverzichtbare Ressource für die Bewältigung der genannten Herausforderungen. Die Vielfalt und ihren Wert zu erkennen, erfordert Möglichkeiten der Begegnung und Teilhabe für alle: Alte und Junge, Zugezogene und Alteingesessene, queere Menschen und Geflüchtete.
In der eineinhalbstündigen Veranstaltung wird der Soziologe und Autor Rainald Manthe darüber sprechen, warum in Zeiten von Individualisierung und Digitalisierung die zwanglose, alltägliche Begegnung wichtig ist und welche Bedeutung sie für Vertrauensbildung, gesellschaftlichen Zusammenhalt und Demokratie hat. Er wird diskutieren, was das mit Schwimmbädern und Dorfkneipen zu tun hat und warum es und was nötig ist, damit diese Orte der Begegnung erhalten werden – gerade in ländlichen Räumen.
Mit den Teilnehmenden wollen wir dann gemeinsam mit dem "Zentrum für Lehrer*innenbildung" der Universität Vechta erproben, unsere verschiedenen Talente wertzuschätzen und herausfinden, was das mit Zusammenhalt zu tun hat. Demokratisches Miteinander beginnt bei der persönlichen Begegnung – dies ist die Basis einer inklusiven Gesellschaft.
Zum Abschluss zeigen drei Projekte, wie Begegnung und Dialog im Alltag niedrigschwellig und für "alle" möglich sind: ob im öffentlichen Raum, bei alltäglichen Routinen wie dem Einkaufen oder beim gemeinsamen Lernen.