Projekte der ländlichen Entwicklung

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Ausbildungsverbund Leiningerland

Bild: EKW

Stand:

19.02.2024

Kontakt:

 Ausbildungsverbund Leiningerland

ELER-Förderung:

ja

Themen:

  • Bildung, Beratung und Information
    • berufliche Qualifizierung/Aus- u. Weiterbildung
  • Gesellschaft und Soziales
    • Jugendprojekte
    • regionale Strategie

Förderperiode:

  • ELER 2014 - 2022

Beschreibung

Zusammenfassung:

Was können Mittelständler tun, wenn ein Großkonzern die Nachwuchskräfte einer ganzen Region anwirbt? Einen Ausbildungsverbund gründen. Das ist die Antwort im Leininger Land in der LEADER-Region Rhein-Haardt.

Ausgangssituation:

Etwa 15 Jahre ist es her, dass sich zahlreiche Unternehmen im südlichen Rheinland-Pfalz zum „Ausbildungsverbund Leinigerland“ zusammengetan haben. Sie alle haben etwas gemeinsam: Die Suche nach Auszubildenden gestaltet sich schwer, weil der Weltkonzern BASF im nicht weit entfernten Ludwigshafen seinen Hauptsitz hat und dort rund 39 000 Menschen beschäftigt. 

2009 veranstaltete der Ausbildungsverbund eine erste gemeinsame Ausbildungsmesse, um sich potenziellen Nachwuchskräften vorzustellen. Seitdem ziehen viele der kleinen und mittelständischen Unternehmen der Region zwischen Ludwigshafen und Kaiserslautern an einem Strang. „Die Ausbildungsmesse ist ein sinnvolles Instrument“, sagt Dr. Peter Dell vom Kobra Beratungszentrum, Regionalmanager der LEADER-Region Rhein-Haardt, in der die Verbandsgemeinde Leinigerland liegt. Die Unternehmen nutzen die Messe, um zu zeigen, was sie jungen Menschen bieten. „Die meisten bringen ihre Azubis mit, damit sie den jungen Besuchern aus erster Hand von ihrer Ausbildung erzählen können“, sagt Dell. Axel Deubert von der EKW GmbH in Eisenberg, einem Unternehmen in Familienhand, das feuerfestes Material und Produkte wie Metalle und Werkstoffe herstellt, nutzte die letzte Messe im vergangenen November erfolgreich zur Nachwuchswerbung: „Wir konnten drei Praktika vergeben und haben zwei Bewerbungen für Lehrstellen bekommen.“ 

Momentan arbeiten acht Unternehmen im Ausbildungsverbund zusammen. Kern des gemeinsamen Angebots ist ein Austauschprogramm: Die Azubis werden während ihrer Ausbildung zum Teil in Lehrwerkstätten eines anderen Unternehmens überbetrieblich ausgebildet. Damit soll sichergestellt werden, dass die jungen Menschen auch Lernziele erreichen, die in dem Unternehmen nicht vermittelt werden können, in dem sie angestellt sind. Diese überbetriebliche Ausbildung kann mehrere Wochen oder im ersten Ausbildungsjahr bis zu maximal zwölf Monate dauern – also mehr als andernorts üblich. Der Austausch und die Investition in den Nachwuchs lohnt sich aus Deuberts Sicht. „Die Ausgebildeten der letzten vier Jahren sind alle von der EKW übernommen worden.

Inhalt:

Gegründet hat sich der Ausbildungsverbund mit Unterstützung des Regionalmanagements, als die Gemeinden der Region im Rahmen der „Integrierten Ländlichen Entwicklung“ (ILE) zusammenarbeiteten. Mittlerweile hat sich daraus eine LEADER-Region entwickelt. Deubert vertritt in der der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Rhein-Haardt den Ausbildungsverbund. Er engagiert sich dort, damit die Belange der Unternehmen in der Region präsent bleiben. Zudem vergab die LAG bereits für mehrere Projekte des Ausbildungsverbunds Fördergelder, etwa für eine Ausbildungsbörse im Internet, für Beratungen in Schulen und Flyer zur Nachwuchsfindung. „Wir haben die Flyer in die Amtsblätter gelegt. Die Grundidee war: über Eltern oder Großeltern an Azubis kommen, weil es über die Schulen nicht mehr funktioniert“, sagt Deubert.

Insbesondere die Integrierten Gesamtschulen der Region schickten kaum noch Praktikanten in die Betriebe, bemängelt er, „weil sie so viele Schüler wie möglich durch das Abitur bringen möchten“. Um mit jungen Menschen in Kontakt zu kommen, arbeitet der Ausbildungsverbund derzeit an einer neuen Idee: mit Sportvereinen der Region kooperieren und etwa durch das Sponsoring von Trikots sichtbar werden. Auch sollen Ausbildungsmessen in Kooperation mit den Jugendabteilungen der Vereine stattfinden.

Besonderheiten:

Website für den Ausbildungsbetrieb mit LEADER-Mitteln

Zum Anwerben von Auszubildenden soll eine Homepage erstellt werden. Darin werden die Mitglieder des Ausbildungsverbundes dargestellt, die technischen Berufe erklärt, Links zu den Webseiten der Firmen angezeigt, der Film vom Ausbildungsverbund verlinkt und die offenen Stellen für die Ausbildung angezeigt werden.

Die Homepage kann über Blogeingabe mit freiem Text geführt werden.

Für die Ausbildungsmessen sollen zudem zwei gemeinsame Roll-Ups und zwei Werbebanner angeschafft werden.

Fragen zur Projektsammlung?

Felix Kupfernagel
0228 68 45 31 19
felix.kupfernagel@ble.de

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